GEGENREDE

Datum: 19.11.2008

Sehr geehrter Herr ...,

für Ihre Anfrage zum 12. August 2008 haben Sie herzlichen Dank.
Ob der späten Beantwortung darf ich um Nachsicht bitten.
Sie haben insofern Recht, als dass tatsächlich bislang im menschlichen Zusammenleben keine Wirtschaftsform entwickelt wurde, die vollkommen unanfällig für Probleme oder Krisen jeglicher Art wäre. Wir sind aber in jedem Fall der Überzeugung, dass die Soziale Marktwirtschaft die am besten funktionierendste Wirtschaftsordnung darstellt und dies gerade auch in der schwierigen gegenwärtigen Situation unter Beweis stellen kann und wird. Sie ist eine Marktwirtschaft in der ein klarer Ordnungsrahmen für das Zusammenspiel der einzelnen Akteure gesetzt ist.
Über Angebot und Nachfrage, freie Preisbildung und Gewinnstreben werden immer wieder bessere Lösungen angestrebt, die das Produkt oder die Dienstleistung für den Kunden gleichsam Nutzen stiftend, aber auch für den Anbieter profitabel machen. Der Wettbewerb sorgt dabei grundsätzlich dafür, dass Gewinne auf Dauer nicht in den Himmel wachsen und die Wohlfahrt insgesamt steigt. Es ist dabei Aufgabe des Staates, stets darauf zu achten, dass der Wettbewerb nicht durch die Akteure selbst außer Kraft gesetzt wird.
Es ist natürlich richtig, dass in einem geschlossenen System, wie Sie es beschreiben, ein vollständiger Absatz bei lediglich zur Verfügung stehenden Löhnen und zusätzlichem Gewinn, um kommende Investitionen zu finanzieren, nicht aufgeht. In komplexen Systemen, wie sie die heutigen offenen Volkswirtschaften darstellen, ist dies allerdings schon möglich, da hier Elemente wie Kredit und Zins, Zukunftserwartungen, der Kapitalstock, technologischer Fortschritt und Wissen sowie vielfältige Tauschbeziehungen mit der Nutzung komparativer Kostenvorteile ins Spiel kommen. So kann unsere Wirtschaftsordnung auch in Zukunft, die finanziellen Grundlagen für sozialen Ausgleich legen und damit ein weiteres wesentliches Element Sozialer Marktwirtschaft mit Leben erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen

Mathias Hübscher

Referent für Wirtschaftspolitik

CDU-Bundesgeschäftsstelle

Bereich Politische Programme und Analysen
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