GEGENREDE

Datum: 14.8.2008

Sehr geehrter Herr ...,

vielen Dank für Ihre E-mail und Ihre Fragen vom 11. August 2008, die ich Ihnen im Namen von Herrn Kuhn gerne beantworte. Jedoch bitte ich sie vorab zu berücksichtigen, dass Sie in Ihrem Betreff eine "wissenschaftliche Anfrage" anzeigen, wir es aber als vermessen halten, dass wir aus dem politischen Raum diesem Interesse entsprechen könnten. Der von Ihnen bereits gepflegte Gedankenaustausch mit dem Wissenschaftsbetrieb erscheint mir daher eher geeignet, Ihrem Anliegen gerecht werden zu können.

Wie Sie der öffentlichen Diskussion, zum Beispiel über die Einführung von Mindestlöhnen oder die Perspektiven der wirtschaftlichen Entwicklung entnehmen können, sind Politik und Wissenschaft weit davon entfernt, exakte Kenntnis über die Funktionsweise der Wirtschaftsordnung zu besitzen. Dies gilt sowohl für die kapitalistische als auch andere Wirtschaftsordnungen. Es gibt keine Computerprogramme, mit denen sich irgendeine Wirtschaftsordnung exakt abbilden lässt.

Wie Sie aber sicher aus eigener Erfahrung wissen, basiert menschliches Handeln nicht auf exakten Modellen und modellierbaren Kausalketten der Realität. Ein Beispiel: Es gibt sehr alte Kettenraucher, die an Altersschwäche sterben. Auf der anderen Seite verzichten Menschen auf das Rauchen und sterben dennoch frühzeitig an Lungenkrebs. Wenn wir nun annehmen, dass die Lebensqualität des an Lungenkrebs gestorbenen Nichtrauchers hätte gesteigert werden können, wenn dieser geraucht hätte, so müssen wir feststellen, dass dieser Mensch eine falsche Entscheidung getroffen hat und im Leben weniger glücklicher war als notwendig. Was lehrt uns dies: Menschen treffen Entscheidungen obwohl sie über kein perfektes Modell der Realität und nicht über vollständige Informationen z.B. die Wechselwirkungen zwischen dem Tabakkonsum und ihrem Körper verfügen.

Auch politische Entscheidungen werden nicht durch Computer auf Basis vollständiger Information, sondern durch Menschen getroffen. Die Grundlage des politischen Handelns ist dabei immer eine individuelle, im gesellschaftlichen Diskurs entstandene Vorstellung über die Welt wie sie ist oder sein sollte. Auf dieser Grundlage werden richtige und falsche Entscheidungen getroffen. Ein Beispiel: Während der Regierungszeit von Rot-Grün wollte Bündnis 90/ Die Grünen den Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromproduktion heben. Der Anteil der erneuerbaren Energien ist nach der Einführung des Erneuerbaren Energiengesetzes gestiegen. Dies ist ein Indiz für richtiges politisches Handeln. Denkbar ist natürlich, dass der Anteil regenerativer Energien ohne dieses Gesetz noch stärker gestiegen wäre, aber davon sind weder wir, noch soweit mir bekannt irgend eine andere gesellschaftliche Gruppe überzeugt. Wir sind der Auffassung, dass wir auch in Zukunft durch gesetzliche Maßnahmen wirtschaftliches Handeln ökologischer und sozialer ausrichten können.

Mit besten Grüßen
i.A.
Klaus Müller

PS: Empirisch ist festzustellen, das wirtschaftlichen Handeln von konjunkturellen Schwankungen, mit oft unerwünschten Wirkungen auf Beschäftigung, Einkommen und Lebensqualitäte begleitet wird. Mir sind keine gesellschaftlichen Versuche oder plausiblen gesellschaftlichen Modelle bekannt, wie diese Schwankungen dauerhaft beseitigt werden können. Es gibt aber Beispiele in verschiedenen Wirtschaftsordnungen, wie die sozialen Folgen konjunktureller Schwankungen abgemildert werden können.

PSS: Es ist ein logischer Fehlschluß, von der Abwesenheit eines Modells auf die die Unmöglichkeit eines funktioniernden Systems zu schließen. Beispiele aus der Gesellschaft: Es ist falsch von der Abwesenheit eines konsitenten Musikmodells auf die Unmöglichkeit zu musizieren zu schließen. Es ist falsch, von der Abwesenheit eines konsitenten "kapitalistischen" Modells auf die Unmöglichkeit einer funktionierenden "ökologischen","sozialen" Marktwirtschaft zu schließen. Beispiele aus der Natur: Die Photosynthese oder Ameisenstaaten funktionieren sehr gut ohne menschliche Modelle.

PSSS: Eine leichte Variation Ihres sehr einfachen statischen Modells: Es gebe mehrere Unternehmen, die ein identisches Gut herstellen. Bei vollständigem Wettbewerb gilt nach herschender Lehrmeinung: Gewinn = 0 daraus folgt, dass über alle Wirtschaftssubjekte gilt P = L. Auf der Insel wird alles konsumiert und es gilt über alle Wirtschaftsubjekte U = L und ebenso P = U. Bitte beachten Sie, dass dieses Modell sehr starken Einschränkungen unterliegt. Die Publikationen von Prof. Ortlieb geben m.E. einen sehr guten Einblick, welche Implikationen sich aus der Ableitung politischer Empfehlungen aus sehr stark vereinfachten Modellen und dem Außerachtlassen der zugrundeliegenden Modellannahmen ergeben.

GEGENREDE

Datum: 25.8.2008

>
>PSS: Es ist ein logischer Fehlschluß, von der Abwesenheit eines Modells auf die
>Unmöglichkeit eines funktioniernden Systems zu schließen. Beispiele aus der
>Gesellschaft: Es ist falsch von der Abwesenheit eines konsitenten Musikmodells
>auf die Unmöglichkeit zu musizieren zu schließen. Es ist falsch, von der
>Abwesenheit eines konsitenten "kapitalistischen" Modells auf die Unmöglichkeit
>einer funktionierenden "ökologischen","sozialen" Marktwirtschaft zu schließen.
>Beispiele aus der Natur: Die Photosynthese oder Ameisenstaaten
>funktionieren sehr gut ohne menschliche Modelle.
>
1) Ich bin in meiner Argumentation nicht von einer durch (bis jetzt noch) menschliche Unzulänglichkeit verursachten _Abwesenheit_ eines konsistenten "kapitalistischen" Modells ausgegangen, sondern von der _theoretischen Unmöglichkeit_ dieses Modells (wie es auch kein Modell eines viereckigen Kreises geben kann).

2) Nennen Sie mir bitte _konkret_ ein Land, dessen Wirtschaftsform Sie als "ökologische" Marktwirtschaft bezeichnen und in der es keine Überproduktion gibt. Mit welchen volkswirtschaftlichen Kennzahlen (Parametern) belegen Sie Ihre Behauptung?

3) Es gibt sogenannte "Überproduktionstheorien", die behaupten, dass Überproduktion im Kapitalismus systemimmanent ist und der These einer funktionierenden "ökologischen","sozialen" Marktwirtschaft widersprechen.
Es könnte deshalb auch möglich sein, dass eine funktionierende "ökologische","soziale" Marktwirtschaft eine Illusion darstellt, genauso wie die Realisierung eines "Perpetuum Mobile", um das Energieproblem zu lösen.
Ich frage mal umgekehrt:
Was macht die Partei "Bündnis 90 / Die Grünen" so sicher, dass eine "ökologische", "soziale" Marktwirtschaft ohne Überproduktion funktionieren kann, wenn gleichzeitig ein beträchlicher Teil ihrer Funktionäre (Nachtwei, Sager, Eid, Bütikofer, Fücks, Kretschmann, usw. usf.) früher während ihrer Mitgliedschaft im KBW "Kommunistische Bund Westdeutschland" von einer theoretischen Unmöglichkeit eines Funktionierens ausgegangen sind.
Oder begründet sich diese Überzeugung auf eine der verschiedenen, sich _widersprechenden_ "Schulen" der Wirtschaftswissenschaften, die auf "Glaubensbekenntnisse" hinauslaufen?
Warum "glauben" Sie der einen Schule und nicht der anderen?

4) Da die verschiedenen "Schulen" der Wirtschaftswissenschaften sich widerspechen und deshalb "insgesamt" gesehen inkonsistent sind, versuche ich wenigstens an einem Modell einen Hinweis auf die Möglichkeit einer funktionierenden "kapitalistischen" Wirtschaftsordnung zu finden.

>
>PSSS: Eine leichte Variation Ihres sehr einfachen statischen Modells:
>Es gebe mehrere Unternehmen, die ein identisches Gut herstellen.
>Bei vollständigem Wettbewerb gilt nach herschender Lehrmeinung:
>Gewinn = 0 daraus folgt, dass über alle Wirtschaftssubjekte gilt P = L.
>Auf der Insel wird alles konsumiert und es gilt über alle Wirtschaftsubjekte
>U = L und ebenso P = U. Bitte beachten Sie, dass dieses Modell sehr starken
>Einschränkungen unterliegt.
>
Gewinn=0 bedeutet doch:
Marktwirtschaft funktioniert nicht!
Ich suche ein funktionierendes Modell.
>
>Die Publikationen von Prof. Ortlieb geben m.E. einen sehr guten Einblick,
>welche Implikationen sich aus der Ableitung politischer Empfehlungen aus sehr
>stark vereinfachten Modellen und dem Außerachtlassen der zugrundeliegenden
>Modellannahmen ergeben.
>
Prof. Ortlieb hat in den verschiedenen _Standardlehrbüchern_ der Wirtschaftswissenschaften "elementare logische Fehler" nachgewiesen.
Das müsste ein weiteres Indiz sein, einer ein so postulierten funktionierenden "ökologischen", "sozialen" Marktwirtschaft, zu misstrauen.

mfg
...

GEGENREDE

Datum: 25.8.2008

Sehr geehrter Herr ...,

vielen Dank für Ihre Antwort. Sie sprechen davon, in Ihrem Modell einen Hinweis auf das Funktionieren des Kapitalismus geben zu können (Sie unten). In der vorletzten E-mail haben Sie versucht, das Gegenteil zu zeigen. Ich bitte Sie deshalb um Übersendung eines konsistenten Modells menschlichen Wirtschaftens.

Bezüglich der Beantwortung der Fragen zu Mitgliedern von Bündnis 90/ Die Grünen bitte ich Sie, sich direkt an diese zu wenden.

Mit besten Grüßen
Klaus Müller

PS: Die Annahme des Nullgewinns ist die Standardannahme in Märkten vollständiger Konkurrenz, d.h. in einfachen statischen Modellen vergleichbar dem Ihrigen.

PPS: M.E. ist nichts sicherer als die Veränderung. Wie schon Sokrates gesagt haben soll, "Ich weiß, dass ich nicht weiß", deshalb würde ich nicht soweit gehen wie Sie und denken, dass ich wüsste, wie sich Gesellschaften und Wirtschaftssystem in "the long run" entwickeln. Im Gegensatz zu Ihnen denke ich, dass jede Art eines gesellschaftlichen Modells nur ein unvollkommenes Bild der Wirklichkeit ist.

PPPS: Markt und Staat sind in unterschiedlichen Anteilen, unabhängig von der Gesellschaftsform, seit Jahrtausenden gesellschaftliche Regelmechanismen. Dies gilt für Diktaturen und Demokratien oder auch Kapitalismus und dem Staatssozialismus. Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich nicht, ob dies immer so sein wird. Jedoch gehe ich für die nahe Zukunft davon aus.

PPPPS: Zu Ihrer Information ging vereinfacht gesagt u.a. Marx davon aus, dass das Gesetz der tendenziell fallenden Profitrate das Ende des Kapitalismus bedeutet. Dies gilt in the "long run". Trotzdem hat sich Marx nicht gegen Änderungen am damals bestehenden System ausgesprochen, und z.B. im kommunistischen Maifest die Verstaatlichung von z.B. Transportunternehmen aber nicht aller Unternehmen gefordert.

GEGENREDE

Datum: 3.9.2008

>
>vielen Dank für Ihre Antwort. Sie sprechen davon, in Ihrem Modell einen Hinweis
>auf das Funktionieren des Kapitalismus geben zu können (Sie unten).
>In der vorletzten E-mail haben Sie versucht, das Gegenteil zu zeigen.
>Ichbitte Sie deshalb um Übersendung eines konsistenten Modells menschlichen
>Wirtschaftens.
>
Ich bin - nach der Befragung sehr vieler Personen - aktuell der _Meinung_, dass es kein funktionierendes Modell des "kapitalistischen" Wirtschaftssystems gibt und auch theoretisch nicht geben kann.
Da ich nicht - wie der Papst - unfehlbar bin, ist es möglich, dass ich mich irre.
_Deshalb_ habe ich schon viele Personen (z.B. alle Bundestagsabgeordnete, verschiedene Wissenschaftler an Unis und an Wirtschaftsinstituten) gebeten mir auf der Suche nach so einem Modell behilflich zu sein.
Bisher war meine Suche leider ohne Erfolg geblieben.
Die Antworten der Befragten werden demnächst im Internet veröffentlicht.
Falls Sie Interesse an der (sich derzeit noch im Aufbau befindlichen) Webpage haben, bitte ich um feedback.
>
>Bezüglich der Beantwortung der Fragen zu Mitgliedern von Bündnis 90/ Die
>Grünen bitte ich Sie, sich direkt an diese zu wenden.
>
Das habe ich schon zur Genüge getan. Leider haben diese Personen - wahrscheinlich wegen "beruflicher Überlastung" - noch nicht geantwortet, was natürlich auch auf der Webpage festgehalten wird.
Vielleicht sind Sie ja auch - wie Ihr FDP-Kollege und "Ghostwriter" Rutter - nicht nur im Auftrag eines Herrn (Kuhn) unterwegs und können mir für diese Personen antworten.

>
> PPS: M.E. ist nichts sicherer als die Veränderung. Wie schon Sokrates
>gesagt haben soll, "Ich weiß, dass ich nicht weiß", deshalb würde ich nicht
>soweit gehen wie Sie und denken, dass ich wüsste, wie sich Gesellschaften
>und Wirtschaftssystem in "the long run" entwickeln. Im Gegensatz zu Ihnen
>denke ich, dass jede Art eines gesellschaftlichen Modells nur ein >unvollkommenes Bild der Wirklichkeit ist.
>
Da unterstellen Sie, ich _weiß_ es auch nicht, deswegen mein Versuch der Falsifikation
>
> PPPS: Markt und Staat sind in unterschiedlichen Anteilen, unabhängig von
>der Gesellschaftsform, seit Jahrtausenden gesellschaftliche Regelmechanismen.
>Dies gilt für Diktaturen und Demokratien oder auch Kapitalismus und dem
> Staatssozialismus. Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich nicht, ob dies immer so
>sein wird. Jedoch gehe ich für die nahe Zukunft davon aus.
>
Da unterstellen Sie, ich _weiß_ es auch nicht, deswegen mein Versuch der Falsifikation
>
> PPPPS: Zu Ihrer Information ging vereinfacht gesagt u.a. Marx davon aus,
>dass das Gesetz der tendenziell fallenden Profitrate das Ende des
>Kapitalismus bedeutet. Dies gilt in the "long run".
>
Wie steht Ihre Partei "Bündnis90/ DieGrünen" (ökologische Marktwirtschaft) zu der Aussage von Marx?

mfg
...

GEGENREDE

Datum: 3.9.2008

Sehr geehrter Herr ...,

ich bat Sie unter Verweis auf Ihr Schreiben, um Übersendung eines
konsistenten Modells menschlichen Wirtschaftens, ohne die von Ihnen
zusätzlich aufgelegte Einschränkung "kapitalistisch". Offenbar vergaßen Sie
es zu versenden und freue mich auf Ihren konstruktiven wissenschaftlichen
Beitrag.

Für Fragen die Partei Bündnis 90/ Die Grünen betreffend, bitte ich Sie
nochmals, sich an die zuständigen Personen zu wenden.

Für Ihr weiteres wissenschaftliches Streben wünsche ich Ihnen viel Spaß und
Erfolg.

Mit besten Grüßen
Klaus Müller

GEGENREDE

Datum: 7.9.2008

Sehr geehrter Herr Müller,
>
>ich bat Sie unter Verweis auf Ihr Schreiben, um Übersendung eines
>konsistenten Modells menschlichen Wirtschaftens, ohne die von Ihnen
>zusätzlich aufgelegte Einschränkung "kapitalistisch". Offenbar
>vergaßen Sie es zu versenden und freue mich auf Ihren konstruktiven
>wissenschaftlichen Beitrag.
>
Sie haben unterstellt (siehe nächstes Zitat), dass ich einen Hinweis auf das Funktionieren des Kapitalismus geben kann und haben deswegen ein "konsistentes Modell menschlichen Wirtschaftens" von mir gefordert:
>>
>>Sie sprechen davon, in Ihrem Modell einen Hinweis auf das Funktionieren des Kapitalismus
>>geben zu können (Sie unten). In der vorletzten E-mail haben Sie versucht, das Gegenteil zu
>>zeigen. Ich bitte Sie deshalb um Übersendung eines konsistenten Modells menschlichen
>>Wirtschaftens.
>>
Wo (bitte genaues Zitat angeben) haben Sie diesen angeblichen Hinweis von mir gefunden?
Ich habe lediglich folgendes geschrieben:

"...versuche ich wenigstens an einem Modell einen Hinweis auf die Möglichkeit einer funktionierenden "kapitalistischen" Wirtschaftsordnung zu finden."

Leider ist mir eine erfolgreiche Modellierung bis jetzt noch nicht gelungen.
Wie Sie daraus von mir einen Wunsch nach "einem konsistenten Modells menschlichen Wirtschaftens" ableiten, ist mir unverständlich.
Wenn Sie wirklich Interesse an "einem konsistenten Modells menschlichen Wirtschaftens" haben, kann ich Ihnen dazu nur empfehlen, sich vielleicht an die Ex-KBW-Genossen (Kommunistischer Bund Westdeutschlands), jetzt brave Bürger, Wendehälse und Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen zu wenden.
Denn, wer so einen Wende schaftt, dem ist _alles_ zuzutrauen!
>
>Für Fragen die Partei Bündnis 90/ Die Grünen betreffend, bitte ich Sie nochmals, sich an die zuständigen Personen zu wenden.
>
Danke für diesen wertvollen Hinweis. Diese kluge Taktik habe ich auch schon angewendet (leider vergebens):
Bei einer dieser Personen habe ich mich - leider erfolglos - sogar um eine öffentliche "Kontaktaufnahme" bemüht.
Soll ich es vielleicht mit den von Ihrer Partei favorisierten, marktwirtschaftlichen Anreizen (Geld, Aktien, Immobilien, usw.) versuchen oder was empfehlen Sie mir (außer Ihrem letzten heißen Tipp), wie ich diese Menschen (die bei ihren medienwirksamen Fernsehauftritten sehr wohl auskunftsfreudig sein können) zu einem Versuch einer Antwort bewegen kann?

mfg
...

GEGENREDE

Datum: 8.9.2008

Sehr geehrter Herr ...,

ich bitte Sie, Ihren wirtschafswissenschaftlichen Erkenntnisdrang im Wissenschaftsbetrieb zu befriedigen. Im Rahmen Ihres sehr einfachen statischen Modells irgnorieren Sie die ebenfalls einfache Modellannahme der Wirtschaftswissenschaften, dass vollständiger Wettbewerb einen Gewinn von Null generiert. Vielleicht berücksichtigt eine mir nicht bekannte dynamische Erweiterung Ihres Modells, den Sie im Sinne des Erkenntnisfortschritts bitte vorzugsweise im Wissenschaftsbetrieb diskutieren diese Unzulänglichkeit.

Sie verfügen offenbar nicht über ein konsitentes Modell eines wie auch immer gearteten menschlichen Wirtschaftens. Insofern dürfte es generell für Sie schwierig werden, mit dem wirtschaftenden Menschen in Einklang zu kommen. Leider fehlt damit weiterhin ein konstruktiver Beitrag von Ihnen für die wirtschaftspolitische Debatte. Aber der könnte sich ja im Rahmen Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten noch ergeben.

Weiterhin möchte ich Sie bitten, sich beleidigend wirkender Äußerungen über Mitglieder der Partei Bündnis 90/ Die Grünen zu enthalten. Bei individuellen Differenzen bitte ich Sie erneut, sich mit den betroffenen Personen in Verbindung zu setzen. Höflichkeit, Respekt und Transparenz wird bei der Verwirklichung dieses Gedankenaustauschs förderlich sein.

Mit besten Grüßen
Klaus Müller