GEGENREDE
Datum: 20.8.2008
Sehr geehrter Herr ...,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 14.08.2008. Ich bin weder Volkswirtschaftlerin noch Mathematikerin. Eine profunde wissenschaftliche Antwort auf Ihre doch sehr konkreten Fragen ist mir daher schlichtweg nicht möglich.
Anmerken möchte ich jedoch, dass die "soziale Marktwirtschaft" nicht mit einem rein kapitalistischen Wirtschaftssystem gleichzusetzen ist. Die Soziale Marktwirtschaft basiert zwar auf den Gestaltungselementen der freien Marktwirtschaft. Dem Staat fällt jedoch die Rolle zu, auf sozialen Ausgleich hinzuwirken.
In meinen Augen ist die "soziale Marktwirtschaft", wie wir sie in Deutschland vorfinden, ein durchaus funktionierendes Modell. Sie verbindet wirtschaftliche Stärke mit Wohlstand für breite Schichten.
Im Grundsatzprogramm der SPD heißt es daher:
"Für die SPD ist der Markt ein notwendiges und anderen wirtschaftlichen Koordinierungsformen überlegenes Mittel. Der sich selbst überlassene Markt ist jedoch sozial und ökologisch blind. Er ist von sich aus nicht in der Lage, die öffentlichen Güter in angemessenem Umfang bereitzustellen. Damit der Markt seine positive Wirksamkeit entfalten kann, bedarf er der Regeln, eines sanktionsfähigen Staates, wirkungsvoller Gesetze und fairer Preisbildung. [...] Märkte bedürfen der politischen Gestaltung -- im Zeitalter der Globalisierung auch über nationale Grenzen hinaus. Für uns gilt: so viel Wettbewerb wie möglich, so viel regulierender Staat wie nötig."
Mit freundlichen Grüßen
Anette Kramme